Studienberatung

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Bei der Studien- und Berufswahl Eignung und Neigung gut hinterfragen

Tipps zur Studienwahl

Die Entscheidung für ein Medizinstudium sollte man fundiert treffen - eine mit dem Eignungstest EMS festgestellte "kognitive" Eignung ist nur eine Facette. Sie ist wichtig, um die Prüfungen zu bestehen. (Was nützen die besten sozialen Kompetenzen, wenn man durch die Prüfungen fällt?).

Voraussetzungen eines erfolgreichen Studiums und einer späteren erfolgreichen und als befriedigend erlebten Berufsausübung sind weitere Merkmale - die sogenannten "Soft Skills" und auch das Interesse an Medizinstudium und Medizinalberufen. Ca. 5% der Studierenden wechseln ihr Studium in den ersten beiden Jahren trotz bestandener Prüfungen - weil sie erst dann bemerken, dass es nicht ihren Neigungen entspricht.

Fundierte Entscheidungen erfordern Wissen

Man braucht für die Entscheidung Wissen über sich selbst, über das Studium und die spätere Berufsausübung.

  • Prüfen Sie zuerst, ob ein Medizinstudium bzw. ein Medizinalberuf wirklich das ist, was am besten zu Ihren Neigungen und Fähigkeiten passt oder es ganz andere Dinge sind. Selbst-Tests zur Studienorientierung, die Ihr Profil mit den Anforderungen verschiedener Studienfächer vergleichen, sind dafür zu empfehlen. Einen solchen Selbst-Test finden Sie z.B. unter Was studiere ich?

Wenn Sie dann ein Medizinstudium in Erwägung ziehen:

Hier zur Studienberatungsseite Medizinstudium (Anforderungen und Abläufe der Ausbildung).

  • Hier bieten wir allen Personen, die eine Anmeldung zum Medizinstudium erwägen, ein Self Assessment (SAMED) zu studienrelevanten Persönlichkeitsmerkmalen, Interessen und dem Wissensstand über Studium und Beruf an.
  • Den naturwissenschaftlichen Kenntnisstand kann man hier prüfen - dies ist noch etwas in Vorbereitung. Wenn er nicht einem guten Maturitätsniveau entspricht (wenn es kein Schwerpunkt war oder Wissenslücken vorhanden sind), sollte man die Zeit bis zum Studium unbedingt zur Aufarbeitung nutzen. Man kann als Hauptgrund für Studienabbrüche in den ersten beiden Jahren Defizite auf diesem Gebiet ansehen.

Besonderheiten Zahnmedizin

In der Zahnmedizin werden auch Anforderungen an die manipulativen Fähigkeiten gestellt, die oft unterschätzt werden und hier in einem Self Assessment (SAZAMED) geprüft werden können.

Weil in den ersten beiden Jahren vor allem die naturwissenschaftlichen Grundlagen gelehrt werden und bisher erst im dritten Jahr die Vermittlung zahnmedizinischer Grundkenntnisse und manueller Grundfertigkeiten vertieft wird, bemerken einige Studierende vergleichsweise spät, dass ihnen der Beruf als Zahnärztin oder Zahnarzt nicht zusagt.

Aus diesem Grunde werden z.B. die manuellen Fähigkeiten zunehmend schon im ersten Studienjahr für Studierende der Zahnmedizin gefordert und teilweise schon in bestehenspflichtigen Kursen überprüft. Es wird empfohlen, sich schon vor dem Studium mit diesen Studien- und Berufsanforderungen intensiv auseinanderzusetzen, um die eigene Eignung und Neigung diesbezüglich sehr genau zu prüfen.

Nicht mehr mit Fachwechselmöglichkeit rechnen

In den vergangenen Jahren wurde vereinzelt versucht, ein im Unterschied zur Humanmedizin nicht so überlaufenes Zahnmedizinstudium zu beginnen und dann zur Humanmedizin zu wechseln.

  • Auch in diesem Fall war und ist das Erreichen des EMS-Testresultates für Humanmedizin erforderlich und somit ggf. eine erneute Teilnahme am Test. Nur etwa die Hälfte der erneut antretenden Personen erreichte ein für Humanmedizin ausreichendes Ergebnis.
  • Zudem war und ist ein Studienwechsel an die Bedingung gebunden, dass noch freie Kapazitäten im Studium der Humanmedizin vorhanden sind. Aufgrund der in den letzten Jahren erfolgten Kapazitätserhöhungen in der Humanmedizin und maximalen Auslastung sowie einer geringer werdenden Abbruchquote ist dies allerdings nicht mehr gegeben, Wechsel können je nach Universität daher praktisch nicht mehr oder allenfalls in absoluten Ausnahmefällen genehmigt werden.

Wenn Sie sich für Zahnmedizin bewerben, sollten Sie daher wirklich Interesse an diesem Studium haben und sich mit den spezifischen Anforderungen ausreichend beschäftigen, um dann mit geeigneter Motivation auch diesen Beruf zu ergreifen. Ein Studium, das nicht zum gewünschten Ausbildungsziel führt, bedeutet hingegen eine bedauerliche Vergeudung von Lebenszeit und Ressourcen.

Allfällige Fachwechsel sind bis zum Anmeldetermin für den Test im Mai (Poststempel gilt) bei swissuniversities noch möglich, falls Sie Ihre Anmeldung aufgrund dieser Fakten noch einmal revidierten wollen. Anträge sind schriftlich und unterschrieben an swissuniversities zu richten.

Ein Kommentar dazu

Bereits ab 2014 werden solche Wechsel nicht mehr so grosszügig genehmigt, wie es früher einmal möglich war. Wenn Sie unsere Berichte lesen, werden Sie finden, dass das Wechselproblem seit 2006 bekannt ist. Das erste Kriterium, den höheren EMS-Wert für Humanmedizin zu erreichen, hat nur etwa die Hälfte der Personen geschafft - die andere Hälfte konnte schon deshalb nicht wechseln.
Nun stehen auch für die Personen, welche das EMS-Kriterium geschafft haben, keine freien Plätze mehr zur Verfügung, weil die Kapazitäten maximal ausgereizt sind. Seit 2006 beginnen 45% mehr Personen das Studium. Es kommt noch ein zweiter Effekt dazu: Es brechen immer weniger Personen das Studium ab und es werden keine Plätze frei. Daran ist auch der EMS "mitschuld": Die Zahl der Bewerber steigt über die Jahre quasi ungebremst, die Auswahl bei der Zulassung kann auf einen immer grösser werdenden Personenkreis mit sehr hoher Studieneignung zurückgreifen. Für die Humanmedizin ist das natürlich gut, weil die Ausbildungsressourcen ökonomischer eingesetzt werden und nicht durch Abbrüche verlorengehen.
Ein Unterschied zwischen Zahn- und Humanmedizin ist, dass die oben erwähnte manuelle Geschicklichkeit nicht nur wichtig für das Bestehen des Studiums ist, sondern auch die spätere berufliche Tätigkeit sehr wesentlich bestimmt (wiewohl sonstige fachliche und insbesondere naturwissenschaftliche Kenntnisse ebenfalls sehr wichtig sind und bleiben). Man muss dies also können und wollen. In der Humanmedizin müssen z.B. nicht alle Hand- oder Augenchirurgen werden (was als Analogie zu sehen ist), gibt es eine grösse Varietät der Anforderungen, aus der man die Spezialisierung und spätere berufliche Tätigkeit wählen kann - im Extremfall mehr "sprechende Medizin" im Rahmen der Psychotherapie oder Psychiatrie. Zahnärzten, die "ungeschickt" sind, bleibt dagegen der Berufserfolg meist versagt, weil sich das auch schnell herumspricht.
Stellt man zu spät fest, dass man eigentlich nur auf einen Wechsel zur Humanmedizin spekuliert hat, nun aber Zahnmedizin "durchziehen" muss (erst im Studium, dann vor allem im Beruf), kann dies zu Problemen führen - nicht nur wegen fehlender Fähigkeiten, sondern auch fehlender Motivation. Ohne ausreichende Zufriedenheit mit dem Beruf kann man keinen Beruf dauerhaft ausführen.
Entsprechende Erfahrungen liegen leider schon aus dem Personenkreis vor, die den Wechsel mangels Erreichens des notwendigen EMS-Wertes nicht geschafft haben. Nun würde das quasi alle am Wechsel interessierten Personen betreffen. Dies ist ein Grund mehr, dass die Universitäten rechtzeitig darauf hinweisen - auch, damit die Studienplätze in Zahnmedizin denjenigen Personen zur Verfügung stehen, denen dies Beruf und Berufung sein soll. Denn es gibt viele Bewerber, die genau diese Herausforderung suchen. --KDH 07:30, 1. Mai 2015 (CEST)